Wie der Wald dich atmen läßt*
Die Hilfe der strahlenden Natur – das Grün in deiner Aura.
Eines Tages spaziert die junge Seele über die grüne Wiese. Es ist ein herrlich warmer Tag und die Sonne strahlt über das saftige Grün. Ohne Schuhe spürt sie den Morgentau noch leicht auf ihrer Haut. Es fühlt sich frei und verbunden an. Die Grüntöne erinnern sie an einen saftigen Apfel, den sie gestern gegessen hat.
Immer wieder ist sie überrascht wie viele verschiedene Grüntöne es so in der wilden Natur gibt. Ihre Schritte werden langsamer und viel bewusster als sonst atmet sie tief ein und aus.
Ihre Lungen rufen direkt die klare Luft. So setzt sie sich hin und schießt ihre Augen. Gleich hört sie eine Stimme tief im Inneren „Danke, dass du lebst“
Etwas überrascht horcht die Seele auf die unbekannte Stimme, „Wer bist du?“
„Ich bin das Leben und ich wache über die Menschen.“
„Du bist das Leben selbst?“
„Ja, ich bin der erste und irgendwann auch der letzte Atemzug. Ich bin das was in dir atmet.“
So wurde sie ganz still und horchte ihrem Atem. Ja, es stimmt. Nicht ich atme … es atmet in mir.
Ich kann gar nicht – nicht atmen – denn dann sterbe ich.
„Also es atmet mich“, haucht sie ganz erstaunt.
„Viele Menschen registrieren mich nicht. Erst wenn die Lungen Probleme machen, dann wird der Atem plötzlich wichtig. Zu kurze Atemstöße können zur Bewusstlosigkeit führen. Asthmakranke wissen das.
So will ich dir erzählen wie wichtig ich bin. Hast du Lust zuzuhören?“
„Ja, sehr gerne. Ich habe bis jetzt noch nie wirklich aktiv auf dich geachtet. Das tut mir sehr leid.“
„Keine Sorge, den meisten Menschen geht es so mit mir. Ich bin das Ich bin. Ich bin einfach hier und repräsentiere das Leben. Das Herz ist ganz in meiner Nähe. Das schlägt auch viel zu schnell, wenn ich unterversorgt bin. Lunge und Herz gehören einfach zusammen.“
„Wie kann es denn sein, dass so viele Menschen Probleme mit der Atmung der Lunge haben?“
„Ich glaube, es liegt am Leben selbst.“
„Das musst du mir erklären“ fragt die kleine Seele ganz verdutzt.
„Sehr gerne. Wenn eine Seele auf die Erde kommt, dann braucht sie Raum zum Atmen. Nicht nur im physischen Sinn. Wenn ein Kind nach der Geburt nicht atmet – ist es nicht im Leben angekommen.
So wird es schnell zum Atmen gebracht. Mehr oder weniger unangenehm. Doch nach dem ersten Schrei sind allen Beteiligten glücklich. Doch auch das kann für ein Kind schon ein Schock sein.
Die Atmung – das Leben auf der Erde setzt ein. Alles beginnt von vorne.
Ein neues Leben ist geboren. Wenn die Atmung ruhig und gleichmäßig ist sind alle glücklich. Wenn nicht, machen wir uns Sorgen.
Jedes Lebewesen braucht die Atmung. Sie ist ein Symbol für den Raum, den du einnimmst im Leben. Du brauchst also Raum um dich entfalten kannst.
Wenn deine Eltern das wissen, dann lassen sie dich einfach wachsen. Sie sind glücklich über deine Entwicklung, weil sie keine Erziehung ist, sondern eine Entfaltung.
Jede Seele kommt hierher um sich zu entfalten. Wie eine Schatzkiste, die gehoben werden will. Schritt für Schritt und immer zum richtigen Zeitpunkt.
Wenn alle genug Zeit, Raum und Geduld haben, dann kann Entfaltung gut gelingen.
Dann hat jede Seele Eltern und Kinder immer genug Platz und Raum um sich. Niemand ist gestört und eingeengt. Das wäre der Idealfall.
In unserer heutigen Zeit jedoch, sind viele Kinder nicht erwünscht. Die Rahmenbedingungen sind nicht ideal. In atlantischen Zeiten wussten die Eltern ganz genau, welche Seele sie als Kind bekommen werden. Sie konnten sich darauf einstellen.
Heute gibt’s das kaum mehr. Nur ganz wenige Mütter sprechen mit ihren Kindern bereits vor der Geburt. Und ich meine nicht diese Gespräche, in denen die Eltern ihre Wünsche und Erwartungen in die Kinder hineinlegen. Allein der Ehrgeiz und die Wünsche der Eltern können dem Kind bereits die Luft zum Atmen nehmen.
Ich spreche davon, dass Eltern eher leer wie ein Gefäß geduldig warten sollten, bis ihr Kind ihnen ihren Lebensplan offenbart. Das tut eine Seele nur, wenn sie genug Raum und die Gelegenheit bekommt. Das ist die Verantwortung der Eltern.
Das Kind liebt seine Eltern immer, egal ob es gewollt ist oder nicht. Doch wenn die Interessen und der Lebensplan der Kinder mit den Eltern nicht übereinstimmen, dann geschieht Rückzug. Das Kind zieht die Lebensenergie von ihrem eigenen Leben ab. Es glaubt ja lange Jahre daran, dass die Eltern einfach recht haben.
Somit wird der Atem des Kindes flaches. Die Herztüre wird immer mehr verschlossen. Die Kraft, die ein tiefer Atemzug dem Kind schenken sollte, wird immer weniger.
Das Kind lernt, dass die Themen, Geschichten, Dramen oder einfach die Wünsche der anderen wichtiger sind, als die eigenen. So zieht es sich zurück. Im schlimmsten Fall geht es ins Schweigen. Atemnot, chronischer Husten, Bronchitis oder ähnlichen werden normal.
In Wirklichkeit hat sich das Kind Schritt für Schritt bereits aus dem Leben zurückgezogen. Aus ihrem Leben.
Nun folgt es dem Atem, dem Leben der Anderen. Ob das nun gut ist oder nicht. Ein Kind bewertet das nicht. Es will ja überleben. Es sieht keine andere Möglichkeit als sich anzupassen. Auch wenn es so Schritt für Schritt ihren Lebensplan verlässt. Das lebensspendende Grün in der Aura verblasst.
Was kann man tun? Für alle Menschen, egal welchen Alters, die mit der Atmung und der Lunge zu tun haben, steht ein wichtiger Wandel im Raum. So wie bist jetzt gelebt worden ist, kann nicht weitergelebt werden.
Der eigene Raum muss wieder erschaffen werden.
Viele Schaffen das erst im Erwachsenenalter.
Die Lunge braucht Platz. Die Seele auch.
So muss die Andersartigkeit der eignen Seele anerkannt werden. Auch wenn das heißt, dass der oder die Betroffene sich von der Stammfamilie mehr trennen muss.
Dann beginnt der lange Weg der Rückeroberung des eigenen Lebens. Du bist hier um dich zu verwirklichen und nicht die Wünsche der anderen!
Einige praktische Fragen, die du dir stellen kannst:
- Wieviel Platz habe ich in meinem Leben?
- Lebe ich mein Leben oder erfülle ich die Wünsche meiner Eltern?
- Lebe ich die Wünsche meines Partners/meiner Partnerin?
- Ist das mit meinem Weg im Einklang?
- Wo ist mein Raum in meinem Leben?
- Habe ich genug Luft, Raum in meinem Leben?
- Wie gehe ich mit meiner Zeit um?
- Welche Wüsche erfülle ich als erstes?
- Mit wem teile ich meine geheimsten Wünsche?
- Traue ich mich meine Geheimnisse zu offenbaren?
- Bin ich für die Welt offen oder liebe ich es mich zu verschließen?
- Wieviel Angst habe ich meine tiefsten Wünsche zu verwirklichen?
Diese und andere Fragen können dich zu deinem Raum führen. Ich lade dich ein, diese Übung schriftlich zu machen. So kannst du deine Seele freischreiben!
Erobere dir deinen Raum zurück und deine Lunge wird folgen.
Sehr gerne kannst du diese Übung auch unter einem grünen Baum machen.
Unsere Kleine Seele ist erstaunt eingeschlafen. Sie schlummert in der herrlichen grünen Wiese.
Sie weiß ja, sie liegt immer in den Armen der Göttin.
In tiefer Verbundenheit
Elisabeth F. Schanik
Maaryam die Drachenfau
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